Ausschnitte Presse D/CH

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Timoteo teilt das harte Leben der Mönche, das morgens um 4 Uhr mit einer mehrstündigen Meditation beginnt und tagsüber anstrengende körperliche Arbeit wie Reisanbau umfasst, da sich das Kloster selbst versorgt. Der Tag endet um 21 Uhr. Im Mittelpunkt stehen das Zazen (Sitzmeditation vor einer leeren Wand), eine ergreifende „Lecture“ Timoteos und das Fließen der Zeit – Herbst, Winter, Frühling … Unbedingt sehenswert! DIE WELT

In stupender Ästhetik gelingen Penzel in «Zen for Nothing» berückend intensive Bilder. Sie machen in ihren besten Momenten die Zen-Philosophie des Strebens nach dem Nichts in raffinierter Weise visuell erfahrbar. NZZ

Das Ergebnis ist eine betörend stille, poetische Kargheit, die «Zen for Nothing» prägt. Und die vom Soundtrack aus Musik und Geräuschen von Fred Frith rhythmisiert wird. St. Galler Tagblatt

Frei von jeder Betulichkeit, erweist der Film dem Kloster seinen tiefen Respekt, ohne darüber in Ehrfurcht zu erstarren. Ein kurzes Statement darf trotzdem nicht fehlen. Sie sei nun immer sie selbst, wenn sie etwas tue, sogar beim Holzhacken, mehr als ein Organ der jeweiligen Tätigkeit, bekennt Sabine Timoteo zögernd, bevor sie die Tafelrunde verlässt. Schwebte nicht dem – fernöstlichen Gedanken stets aufgeschlossenen – Dramatiker Brecht eine ähnliche Distanzhaltung vor, als er die Idee des V-Effekt unter die Theaterleute brachte? Indes bedeutet Zen, so einer seiner Meister, lediglich ein „Geradaus- Weitergehen“. Wieder etwas Einfaches, das schwer zu machen ist. FAZ

Man spürt, welche Wohltat es sein kann, sich vollkommen entschleunigen zu lassen, wenn auch nur für 100 Minuten. «Zen for Nothing» ist ein Film, der keine Angst vor Stille oder vor Längen hat, der in sich ruht und dem es gelingt, all dies weiter zu vermitteln, ohne dabei irgendetwas von irgendjemandem zu erwarten. Ensuite

Die große Stärke von „Zen For Nothing“ ist die Beobachterhaltung, die Penzel einnimmt. Hier wird nicht gewertet und interpretiert, sondern im besten Zen- Sinne gezeigt, was ist. Sabine Timoteo spielt nichts, und schon gar nicht mit der Kamera, sondern setzt sich einer für sie fremden Welt weitgehend vorbehaltlos aus. Das Ergebnis ist unbedingt sehenswert. (hot) Hamburger Abendblatt

Ein eindrücklicher, nicht nur ausnehmend schön fotografierter, sondern auch mit einem exquisiten Soundtrack (Fred Frith) ausgestatteter Dokumentarilm, der wohltuend undogmatisch und deswegen überaus überzeugend zur Besinnlichkeit einlädt. Tagblatt der Stadt Zürich

Haben Sie etwas aus dieser Zeit im Kloster mitgenommen?
Timoteo: Ich meditiere zu Hause jetzt nicht täglich. Aber ich habe zweierlei gelernt: Dass es wichtig ist, auch den unangenehmen Dingen nicht auszuweichen. Und zweitens: Es ist alles nicht so schlimm, wie es zunächst erscheint. (lacht) Einfach weiteratmen. Interview mit Sabine Timoteo im Hamburger Abendblatt

Regisseur und Kameramann Penzel begleitet den unspektakulären Alltag mit betörend schönen Bildern. Er filme intuitiv und habe keine Zeit, gross darüber nachzudenken, sagt Penzel. Die kongeniale Tonspur stammt vom britischen Musiker und Tonkünstler Fred Frith, den Penzel 1990 in «Step Across The Border“ porträtierte. Sda

Ein ganz stiller und sehr dichter Film. Er erzählt von den Erlebnissen der Zen-Novizin Sabine Timoteo: Wir sehen, wie sie sitzt, Reis pflanzt, isst, lacht, weint und wieder sitzt. Und das genügt. Aufbruch

Dem Filmemacher-Haudegen Werner Penzel, einem Ex-Krautrock-Musiker und passionierten Weltenwanderer, der sich schon in den 1960ern Jahren der Regie wie dem Gedichteschreiben zuwandte und der 1978 das erste Mal selbst in einem Zen-Kloster lebte, ist mit Zen For Nothing eine angenehm unaufdringliche, mitunter geradezu kontemplative Dokumentarfilmarbeit über die Kraft des Nichts gelungen: Im Subtext verhandelt sie nichts weniger als den (Un-)Sinn des Lebens, was auch immer das im Einzelfall sein mag, eben je nach Zuschauerstandpunkt. kino-zeit

Hart ist das Leben in Antaiji, vor allem im Winter, wenn kaum geheizt wird. Doch die Auszeit tut Timoteo gut. Gut tut auch Penzels Film. Weil es eine Freude ist, ihn zu sehen. Weil er Zen, im Off einige Sprüche des grossen Zen- Meisters Kodo Sawaki (1880-1965) einspielend, nicht als Doktrin verbreitet, sondern als eine Seins- und Lebenshaltung, die sich – es gibt in Antaiji auch WLAN – auch heute einnehmen lässt. Und weil Penzels neuster Film, wie viele seiner früheren Werke, über einen dieser einmalig sorgfältigen Fred-Frith- Soundtracks verfügt, ist «Zen for Nothing» Kino, das zum Schauen, Hören und Sinnieren einlädt. Der Landbote

Bilder und Töne sind von fesselnder Schönheit, jede Einstellung ist wie ein Gemälde komponiert. Der Sinn steckt in den scharf beobachteten, poetischen Details: im Dampf, der aus einem blauen Glass mit heissem Tee steigt und in der kalten Luft vergeht, oder im Rauschen der Regentropfen auf dem Dach des Meditationsraums. Zur subtilen Konstruktion der Stimmung trägt auch die Musik bei: Sie stammt vom Gitarristen und Komponisten Fred Frith, Penzels langjährigem künstlerischem Weggefährten. WOZ

In einer kathartisch zu nennenden Szene erzählt Timoteo davon, wie das Leben im Kloster auf sie wirkt und was es mit ihr macht. Ein bei aller ritualisierten Strenge erstaunlich buntes Leben, zu dem Laptops und E-Gitarren genauso gehören wie die zwei, drei Schläge mit dem Keisaku-Stock auf die Schultern des Zen-Übenden. Zitty Berlin

Beyond the screen, the camera’s eye, the simple square building of the monastery, the frames of its many small windows, who is Sabine Timoteo really? Perhaps the answer lies in what Werner Petzel’s eye aludes to without ever really showing: the shadows that scurry over walls, the rays of sunlight that warm the skin, frozen feet brushing along the ground, those moments that can never really be captured. Between the complex, almost abyssal, reflections on being gushing from zen philosophy and the clumsy surprises of the everyday, Zen for Nothing brings us a portrayal of an extraordinarily contemporary humanity, universal in its imperfections. A film which, beyond the profoundness of its reflections, gives us moments of complete levity, an unexpected marriage between the essence of being and self-deprecating essence that warms the heart despite the icy cold Japanese winter. Werner Penzel uses his camera not only as an eye but as an ear, nose, hand and heart too, giving us an experience that can truly be defined as sensory. A explosion of complex and unexpected undertones in imitation of life itself.  CINEUROPA

Interessant ist, wie der Film spirituelle Erlebnisse, innere Entwicklungen und Einsichten begreiflich zu machen versucht – alles nicht so einfach darstellbar. Die ruhige, beobachtende Kamera versenkt sich in sorgfältig kadrierten Aufnahmen ganz in den Moment, zeigt Sonnenlicht an der Wand, eine Raupe am Wegrand oder ein Blatt, das vom Baum fällt. So lässt sie die Zuschauer meditative Konzentration nachempfinden. FRAME

Eine zentrale Rolle nimmt eine »Lecture« ein, bei der Sabine Timoteo das Gedicht »Wie man einen Vogel malt« von Jacques Prévert als ein Beispiel für ihre Erfahrung mit Zen interpretieren will. Doch während sie das Poem vorträgt, wird sie von Emotionen überwältigt, die auf ein nicht weiter erläutertes »tieferes« Verstehen verweisen. Die Einfachheit wie »Wahrhaftigkeit« dieser Szene steht für die inszenatorische Qualität kluger Selbstbeschränkung, mit der sich die Regie ebenfalls im Weglassen übt und nur Einblicke, keine Erklärungen vermitteln will. Ein großer kleiner Film über ein Nichts, das in die Mitte führt. FILMDIENST

Der Dokumentarfilm vermittelt authentisch das Leben im modern geführten Zen-Kloster Antaiji. (…) Für Sabine Timoteo ist der Aufenthalt eine körperliche und existentielle Herausforderung. Die Monate im Kloster tun ihr gut. Der Film ist eine Einladung, diese Form des «Klosters auf Zeit» kennenzulernen und für die Länge des Kinobesuchs in eine besinnliche Atmosphäre einzutreten. Medientipp

«Zen for Nothing» ist ein prächtiger Film, der nichts zu wünschen übrig lässt. Dem Regisseur Werner Penzel gelingt es, mit klug komponierten Szenen Einblicke zu verschaffen in eine andere Welt. Spuren

Der Nebel kriecht, Regen prasselt, Schnee fällt: Es passiert wenig in diesem Dokumentarfilm, das aber in konzentrierter Form. Die Kamera fängt Bilder von hypnotischer Schönheit ein, und sei es nur eine dampfende Tasse, in der sich der Grüntee langsam setzt wie ein aufwühlender Gedanke. «Zen For Nothing» fühlt sich auf Dauer selbst an wie eine Sitzmeditation, bei der man den Blick nicht mehr von der Leinwand lösen kann. SRF Kultur kompakt